Der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) hat einen ausführlichen Bericht zum großflächigen Stromausfall vom 28. April 2025 in Spanien und Portugal veröffentlicht. Darin werden die Systembedingungen, der Ablauf des Ereignisses sowie der schwierige Wiederanlauf dokumentiert. Der Blackout begann um 12:33 Uhr und dauerte mehrere Stunden, wobei rund 60 Millionen Menschen betroffen waren – das größte europäische Stromsystemereignis seit 20 Jahren.
Die Untersuchung stützt sich auf mehr als 300 Gigabyte an Daten von Netzbetreibern und Stromproduzenten und wurde von einem Expertengremium mit über 75 Fachleuten, einschließlich Vertretern der Bundesnetzagentur, durchgeführt. Erste Erkenntnisse aus dem Mai belegen, dass die Störungskette durch drei Ausfälle in Umspannwerken in Granada, Badajoz und Sevilla innerhalb von nur 20 Sekunden ausgelöst wurde.
Der Bericht hält fest, dass bis 22 Uhr erst etwa die Hälfte des betroffenen Versorgungsgebietes wieder ans Netz angeschlossen war, manche Gebiete erhielten erst am nächsten Morgen wieder Strom. Die indirekten Folgen waren schwerwiegend: Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben, darunter drei durch Kohlenmonoxidvergiftung infolge des Einsatzes von Notstromgeneratoren.
Die nun vorgelegte Analyse stellt vor allem eine umfangreiche Faktensammlung dar. Eine vollständige Bewertung der Ursachen sowie konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Netzresilienz werden Anfang 2026 veröffentlicht.
Quelle: Bericht: Blackout in Spanien und Portugal folgte auf ungewöhnliche Schwankungen | heise online